tjm2020220se1013b
Uhr

Toyota Gazoo Racing feiert Hattrick in Le Mans

Dritter Sieg in Folge beim Langstreckenklassiker

Motorsport

Das Wichtigste in Kürze

  • Buemi, Nakajima und Hartley triumphieren im 24-Stunden-Rennen
  • Trio übernimmt Führung in der WEC-Fahrerwertung, Team gewinnt Titel
  • Finaler Lauf für den Toyota TS050 Hybrid auf dem Circuit de la Sarthe

Impressionen

Wien. Mit dem dritten Sieg in Folge holt Toyota Gazoo Racing den Hattrick in Le Mans: Beim traditionsreichen 24-Stunden-Rennen auf dem Circuit de la Sarthe feierte der japanische Automobilhersteller den nächsten Erfolg. Nach mehr als 5.000 Kilometern gewannen Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley in ihrem Toyota TS050 Hybrid #8 souverän mit fünf Runden Vorsprung – und sicherten sich so auch die Führung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).

Für Buemi und Nakajima ist es bereits der dritte Le-Mans-Triumph in Folge. Sie gehören damit einem exklusiven Kreis von nur sieben Fahrern an, denen dieses Kunststück in der 97-jährigen Geschichte des Langstreckenklassikers gelang. Für Hartley war es nach 2017 der zweite Sieg in Le Mans.

Der von der Pole Position gestartete TS050 Hybrid mit der Startnummer 7 lag lange auf Siegkurs, ehe ihn ein technisches Problem zurückwarf. Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López kämpften sich jedoch bis auf den dritten Platz zurück und sammelten damit wichtige Punkte im WM-Kampf. Vor dem finalen WEC-Lauf in Bahrain (14. November), wo insgesamt 39 Zähler vergeben werden, beträgt der Rückstand auf die Teamkollegen nur sieben Punkte. Bei den Teams ist die Entscheidung dagegen schon gefallen: Mit nunmehr 57 Punkten Vorsprung ist Toyota Gazoo Racing der erneute und damit insgesamt dritte Titel nach 2014 und der Doppelsaison 2018/19 nicht mehr zu nehmen.

Die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans waren ein außergewöhnliches Rennen. Nicht nur fehlten die Zuschauer, auch der 1.000 PS starke, allradgetriebene TS050 Hybrid trat zur Abschiedsfahrt auf dem Circuit de la Sarthe an. Mit nunmehr drei Siegen, dem Rundenrekord und einer außergewöhnlichen Effizienz – der Kraftstoffverbrauch sank gegenüber 2012 um 35 Prozent – hat er einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Gleichzeitig bilden die gewonnenen Erfahrungen und Erfolge auch die Basis für den GR Super Sport, ein in Le Mans geborenes Hypercar, das als kundenspezifische Entwicklungsversion seine „Jungfernrunde“ vor dem Rennen hatte und den Pokal überbrachte.

Das Rennen selbst erwies sich einmal mehr als Härtetest für Mensch und Maschine – auch wenn es zunächst nicht danach aussah. Bis auf zehn Runden lagen die Polesetter des TS050 Hybrid #7 die ersten sechs Stunden in Führung und bauten diese bis zur Halbzeit sogar auf eine Runde Vorsprung aus. Doch kurz vor 3.00 Uhr bemerkte Kobayashi einen Leistungsabfall, der ihn zu einem reparaturbedingten Boxenstopp zwang und auf Position vier zurückfallen ließ.

Die Teamkollegen übernahmen die Führung, obwohl sie zuvor selbst durch einen Reifenschaden und eine durch aufgesammelte Bruchstücke beschädigte Bremsluftzuführung Zeit verloren hatten. Aber das Trio gab nie auf und kontrollierte nach dem Führungswechsel das Rennen. Nakajima gebührte die Ehre, über die Ziellinie zu fahren. Mit dem Triumph ist er auch der erfolgreichste japanische Fahrer in La Sarthe.

„Wir haben wieder einmal gesehen, was für eine schwierige Herausforderung die 24 Stunden von Le Mans sind, ein echter Ausdauertest“, erklärt Teampräsident Hisatake Murata. „Mit großem Teamgeist und Entschlossenheit ist es uns gelungen, die anfänglichen Schwierigkeiten unseres Fahrzeugs mit der Startnummer 8 zu bewältigen. Der dritte Sieg in Folge in Le Mans ist ein wahr gewordener Traum. Ich gratuliere allen im Team zu dieser Leistung. Wir hatten uns allerdings einen weiteren Doppelsieg zum Ziel gesetzt und es tut mir leid für die Fahrer, Mechaniker und Ingenieure der Startnummer 7, die so hart gearbeitet und erneut so gute Leistungen gezeigt haben.“

Präsident Akio Toyoda ergänzt: „Für den TS050 Hybrid war es das letzte Mal, dass er beim 24-Stunden-Rennen antrat. Vielen Dank an Sébastien, Kazuki und Brendon, dass sie den TS050 über eine längere Distanz als jedes andere Auto gefahren haben. Ich hatte dem WEC-Team versprochen, dieses Jahr mit ihnen auf dem Podium zu stehen, aber ich konnte dieses Versprechen leider nicht noch einmal einlösen. Aber in meinem Herzen war ich mit ihnen auf dem Podium. Es war unser dritter Sieg in Le Mans in Folge. Wir konnten dies dank unserer Fans, Partner und Mitarbeiter erreichen. Ich bin so stolz auf die große Trophäe, die wir uns verdient haben.“