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Doppelpack auf Schotter: Toyota Gazoo Racing im Süden Europas

Siebter und achter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft

Motorsport

Das Wichtigste in Kürze

  • Bewährungsprobe in Portugal und auf Sardinien vor Sommerpause
  • Rückenwind durch zweiten Saisonsieg von Ott Tänak
  • Fahrer und Team in Schlagdistanz zur Spitze

Impressionen

Wien. Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team reist in den Süden Europas: Mit einem Doppelpack auf Schotter verabschiedet sich die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in die Sommerpause. Den Auftakt bildet die Rallye Portugal (30. Mai bis 2. Juni), ehe der achte Saisonlauf nach Sardinien (13. bis 16. Juni) führt. Ott Tänak, Jari-Matti Latvala und Kris Meeke wollen in ihren Toyota Yaris WRC die Gunst der Stunde nutzen und weitere WM-Punkte sammeln.

Nach seinem zweiten Saisonsieg in Chile liegt Tänak auf Platz zwei der Fahrerwertung, nur zehn Punkte fehlen auf die Spitze. In der Teamwertung rangiert Toyota als Zweiter ebenfalls in Schlagdistanz – die perfekte Ausgangssituation für zwei spannende Rallyes.

Die „Rally de Portugal“ wartet mit schnellen, aber technisch anspruchsvollen Strecken auf sandiger Schotterpiste auf. Wer zuerst auf die Piste muss, hat meist mit begrenztem Grip zu kämpfen. Bei späteren Starts präsentiert sich die Strecke dagegen felsig und zerfurcht. Der Rallyetross ist erneut in Matosinhos am Stadtrand von Porto stationiert. Der feierliche Start am Donnerstag findet allerdings südlich in Coimbra statt, ehe es am Freitag ins nahe gelegene Arganil geht, einem Gebiet, das zuletzt 2001 im Rahmen der Weltmeisterschaft besucht wurde. Zwei Schleifen mit drei Wertungsprüfungen werden ohne mittäglichen Servicestopp bewältigt, in Lousada gibt es auch eine „Super Special“-Sonderprüfung, die den Tag abrundet.

Die übrige Routenführung dürfte den Teams besser bekannt sein: Am Samstag werden jeweils drei Wertungsprüfungen zweimal gefahren, zwei davon im Cabreira-Gebirge, bevor am Sonntag insgesamt fünf Prüfungen um Fafe herum anstehen, darunter der berühmt-berüchtigte große Sprung ins Ziel.

Die „Rally Italia Sardegna“ besteht aus schnellen, schmalen Prüfungen mit einer feinen Sandfläche auf steinigen, zerklüfteten Straßen. Freiliegende Felsen und Bäume am Straßenrand bilden genauso eine zusätzliche Herausforderung wie die oftmals sehr hohen Temperaturen. Die Rallye gastiert wieder in Alghero. Den Auftakt bildet eine „Super Special“-Sonderprüfung am Donnerstagabend auf der nahegelegenen Motocross-Strecke Ittiri.

Der weitere Streckenverlauf ähnelt weitgehend dem der Rallye 2018: Am Freitag gibt es vier Wertungsprüfungen im Nordosten, die alle zweimal gefahren werden, während samstags zwei Schleifen über drei Prüfungen im östlichsten Teil folgen, darunter der Monte Lerno, Heimat des berühmten Micky‘s Jump. Der Sonntag findet an der Küste nördlich von Alghero mit zwei sich wiederholenden Prüfungen statt.

Wie bei den beiden vorangegangenen Rallyes in Argentinien und Chile sind auch die Veranstaltungen in Portugal und Sardinien aufgrund der unmittelbaren Nähe durch das Reglement als „vernetzte Rallyes“ definiert. Dadurch müssen in Sardinien dieselben Fahrgestelle, Motoren und Getriebe (einschließlich Ersatzgetriebe) verwendet werden wie in Portugal.

„Nachdem wir in Chile einige tolle, glatte Straßen vorgefunden haben, bewegen wir uns bei den nächsten beiden Veranstaltungen, vor allem auf Sardinien, wieder auf einer raueren Oberfläche“, erklärt Teamchef Tommi Mäkinen. „Portugal ist normalerweise kein allzu schlechtes Pflaster: Es kann sehr schön und schnell sein. Der Freitag mit Prüfungen rund um Arganil ist neu für die Fahrer: Als wir zum letzten Mal dort waren, konnte ich die Rallye 2001 gewinnen. Es ist eine anspruchsvolle Region mit vielen verschiedenen Straßen. Wir haben viel Arbeit geleistet, um uns auf raueren Bedingungen zu verbessern, und hatten einen guten Test in Nordportugal als Vorbereitung auf die bevorstehenden Rennen.“

Während Toyota in Portugal im letzten Jahr nach mehreren Zwischenfällen nur einen fünften Platz und den Gewinn der Power Stage für sich verbuchen konnte, kämpften auf Sardinien alle Fahrer lange Zeit um das Podium mit. Esapekka Lappi wurde letztlich Dritter. In diesem Jahr sollen noch bessere Platzierungen herausspringen.