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Toyota gewinnt erstmals Rallye Dakar

Motorsport

Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Tagessiege und mehr als 46 Minuten Vorsprung
  • Allradklassiker zuverlässiger Begleiter unter schwierigen Bedingungen
  • Top-10-Platzierungen für zwei weitere Toyota Starter

Impressionen

Wien. Nasser Al Attiyah und Mathieu Baumel von Toyota Gazoo Racing beendeten die Dakar 2019 mit ihrem in Südafrika gebauten Toyota Hilux und einem historischen Sieg: Es war nicht nur der erster Sieg für Toyota, es war auch das erste Benzinfahrzeug, das die Dakar seit ihrer Austragung in Südamerika gewinnen konnte.

Der Fahrer aus Katar sorgte dafür, dass sein französischer Navigator, der am Donnerstag, dem 17. Januar, 43 Jahre alt wurde, das beste Geburtstags-geschenk aller Zeiten erhielt, als das Duo fast zeitgleich mit seinen Team-kollegen Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz zur letzten Zeitkontrolle der Dakar 2019 kam. Die beiden Toyota-Hilux-Crews absolvierten die letzte Etappe gemeinsam, da De Villiers / Von Zitzewitz fast 55 Minuten auf den Start der Etappen warteten, um Nasser Al Attiyah und Mathieu Baumel zum Sieg geleiten zu können.

Die Emotionen übermannten Teamchef Glyn Hall, der sprachlos war, als seine beiden Crews nach der Zeitkontrolle in den Medienbereich fuhren. "Dieser Sieg war lange überfällig", konnte er dann doch noch sagen, bevor er von einem Meer von Gratulanten überschwemmt wurde.

Der siegreiche Fahrer hingegen war ein wenig redseliger: „Wir sind so glück-lich, die Dakar gewonnen zu haben - nicht nur für uns selbst, sondern auch für Toyota und das gesamte Team von Toyota Gazoo Racing. Jeder hat so lange, so hart gearbeitet und hat das wirklich verdient. Vielen Dank, dass wir dieses Auto fahren durften.“

Toyota Gazoo Racing führte die Wertung der Dakar 2019 von der ersten bis zur letzten Etappe an. Al Attiyah / Baumel führten anfangs, mussten aber während der zweiten Etappe an De Villiers / Von Zitzewitz übergeben. In Etappe 3 allerdings konnten das letztendlich siegereiche Team wieder einen Vorsprung herausfahren - einen Vorsprung, den es trotz einiger der härtesten Etappen, die jemals bei einer südamerikanischen Dakar zu sehen waren, nicht mehr hergegeben hat.

"Als wir hörten, dass die Rallye in nur einem einzigen Land stattfinden würde, waren wir anfangs skeptisch", sagte Hall, nachdem er sich wieder gefangen hatte. "Aber die Organisatoren haben dafür gesorgt, dass dieses Rennen als einer der härtesten Prüfungen an Mensch und Maschine des letzten Jahrzehnts in Erinnerung bleiben wird." Mit dem Sieg von Al Attiyah / Baumel bei der Dakar 2019 hat Toyota Gazoo Racing nun die beiden härtesten Automobilrennen der Welt gewonnen - die 24 Stunden von Le Mans und die Rallye Dakar.

"Die Dakar zu gewinnen war niemals einfach. Das diesjährige Rennen war da keine Ausnahme.", so Hall. Der erste Schicksalschlag ereilte De Villiers / Von Zitzewitz auf Etappe 3 als sie - nachdem sie einen größeren Stein in dichtem Staub übersehen hatten - aus dem Classement fielen und außer Gefecht waren. Dies warf die Gewinner des Jahres 2009 weit zurück.

Ein ähnliches Schicksal ereilte den holländischen Fahrer Bernhard ten Brinke und seinen französischen Navigator Xavier Panseri nur einen Tag später: Leider endete das Rennen der Beiden auf Etappe 8 vorzeitig, als sie in einer der größten Dünen des diesjährigen Rennens einen Getriebeschaden erlitten. Dies führte dazu, dass De Villiers / Von Zitzewitz die einzige unterstützende Crew von Al Attiyah / Baumel wurde.

"Natürlich sind wir hierher gekommen, um das Rennen zu gewinnen", sagte De Villiers, der am Ende den neunten Platz erreichte. „Aber als dieser Traum zu Ende war, haben wir Nasser und Mathieu natürlich gerne unterstützt. Wenn wir es schon nicht selbst gewinnen konnten, dann wollten wir wenigstens dafür sorgen, dass einer unserer Teamkollegen den Sieg holte. Und ich bin über-glücklich über das Endergebnis. "

De Villiers, der in den letzten 15 Dakar-Rallyes, erst einmal außerhalb der Top 10 beendete, kämpfte sich wieder ins Classement zurück und befand sich auf der letzten Etappe bereits wieder auf dem sensationellen achten Platz.

"Die Organisatoren ließen jedoch das Feld auf der letzten Etappe in umgekehrter Reihenfolge starten und so entschied unser Team, dass Dirk und ich auf Nasser und Mathieu warten sollten. Wir starteten also ganz normal in Etappe 10, warteten dann aber in den Dünen “, erklärt De Villiers. "Zum Glück hatte unsere Crew zwei Liegestühle für uns eingepackt, wodurch wir das Rennen in der Zwischenzeit komfortabel verfolgen konnten."

Die beiden warteten 55 Minuten vor dem Start ihrer Teamkollegen in die letzte Etappe und folgten ihnen in engem Abstand. Leider kostete dieser Geleitschutz De Villiers / Von Zitzewit einen Platz in der Gesamtwertung, und am Ende mussten sie sich mit Platz neun zufrieden geben. De Villiers Top-10-Rekord bleibt jedoch unangetastet.

Für Toyota Gazoo Racing ist der Sieg in Peru die Krönung eines erstaunlichen Dakar-Rekords. "Dies ist jener Sieg, der uns noch gefehlt hat", sagte der hoch-gelobte Halle, nachdem sich der Staub über die 41. Ausgabe der Dakar gelegt hatte. "Und es fühlt sich toll an, hier endlich zu gewinnen."

TOYOTA GAZOO RACING SA DAKAR REKORDE BISHER:
(Beste Ergebnisse)
2012   3rd (G. de Villiers)
2013   2nd (G. de Villiers)
2014   4th (G. de Villiers)
2015   2nd (G. de Villiers)
2016   3rd (G. de Villiers)
2017   5th (G. de Villiers)
2018   2nd (N. Al Attiyah)
2019   1st (N. Al Attiyah)

ENDCLASSEMENT NACH 10 ETAPPEN:
1. Al Attiyah / Baumel (TOYOTA)
2. Roma / Haro (MINI)                              +46:42
3. Loeb / Elena (Peugeot)                        +01:54:18
4. Przygonski / Colsoul (MINI)                 +02:28:31
5. Despres / Cottret (MINI)                       +02:48:43
6. Prokop / Tomanek (Ford)                     +03:19:02
7. Al Rajhi / Gottschalk (MINI)                 +04:30:56
8. Garafulic / Palmeiro (MINI)                  +07:57:58
9. De Villiers / Von Zitzewitz (TOYOTA) +07:59:16
10. Chabot / Pillot (TOYOTA)                    +08:09:58