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Der lange Weg zum Takumi Meister

Lexus Dokumentarfilm über japanische Handwerkskunst

Lexus

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Überleben menschlichen Kunsthandwerks in Zeiten Künstlicher Intelligenz
  • Vier Japaner widmen ihr Leben ihrem Beruf
  • Dokumentation ab 19. März 2019 bei Amazon Prime Video

Impressionen

Wien. 13. März 2019. Wer in Japan den Titel eines Takumi Handwerksmeisters trägt, verfügt über ganz besondere handwerkliche und künstlerische Fähigkeiten gepaart mit einem außergewöhnlichen Perfektionismus und einer besonderen Leidenschaft für das, was er tut. In Japan gilt erst dann als „Meister“, wer seine Kunstfertigkeit 60.000 Stunden lang verfeinert hat – dies entspricht 30 Jahren mit jeweils 250 Achtstunden-Arbeitstagen. Anlässlich seines 30-jährigen Markenjubiläums begibt sich Lexus mit einem Dokumentarfilm auf die Spur der Takumi Meister in Zeiten Künstlicher Intelligenz.

In der westlichen Welt geht man gemeinhin davon aus, dass es 10.000 Stunden dauert, um aus einem durchschnittlich begabten Menschen einen Experten auf einem bestimmten Fachgebiet zu machen. Eine faszinierende neue Dokumentation von Clay Jeter, Regisseur der Serie „Chef’s Table“, gibt im Auftrag von Lexus Einblicke in die Welt der japanischen Takumi Handwerksmeister. Weltweit zu sehen ist die Dokumentation ab 19. März 2019 bei Amazon Prime Video.

Wird die menschliche Handwerkskunst verschwinden, wenn die Künstliche Intelligenz den Menschen überlegen ist? Oder wird dieses Kulturgut überleben und wertvoller sein als jemals zuvor? Der Film hinterfragt, wie der lange Weg zu herausragenden Fähigkeiten gangbar bleiben kann in einer Welt, die ständig nach Abkürzungen sucht.

„Takumi – eine 60.000-Stunden-Geschichte über die Zukunft menschlicher Handwerkskunst“ begleitet vier Japaner, die ihr Leben ihrem Beruf gewidmet haben: einen mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Koch, eine Künstlerin des traditionellen Papierschnitts, einen Meister der Fahrzeugfertigung und einen Schreiner bei einem der ältesten Bauunternehmen der Welt.

Der Dokumentarfilm, der auf dem DOC NYC Filmfestival in New York Premiere feierte, zeichnet sich durch eine Besonderheit aus: Neben der regulären 54-minütigen Fassung gibt es online (www.takumi-craft.com) einen sogenannten „60.000-Stunden-Schnitt“, bei dem der Zuschauer Zeuge der schier unendlichen Wiederholungen wird, mit denen die Handwerker ihre Kunst immer weiter verfeinern. Stunden addieren sich zu Tagen, aus Tagen werden Wochen, Monate und Jahre – und das Medium wird  auf diese Weise zu seiner eigenen Botschaft.

Erzähler ist der ehemalige Direktor des British Museum in London, Neil MacGregor. In Interviews mit internationalen Experten zu Handwerkskunst und Künstlicher Intelligenz geht der Film der Frage nach, wie die Gesellschaft von Menschen geschaffenes Handwerk anerkennen und bewahren kann, während gleichzeitig Maschinen entwickelt werden, die präziser und schneller arbeiten, als Menschen dazu jemals in der Lage wären.

„Heutzutage mangelt es häufig an echter Aufmerksamkeit, weil wir alle glauben, niemals genug Zeit zu haben“, sagt Nora Atkinson, Kuratorin für Handwerkskunst am Smithsonian American Art Museum in Washington. „Der Kreis der Handwerker, die tatsächlich tausende Stunden in die Perfektionierung ihrer Kunst investieren, wird schrumpfen.“

Experten gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 Maschinen in praktisch allen Bereichen leistungsfähiger sein können als Menschen. „Wir befinden uns bereits mitten in diesem Prozess“, meint Martin Ford, Autor von „Rise of The Robots – Technology and The Threat of a Jobless Future“. Laut Ford gab es nie zuvor einen Wandel in einem solchem Tempo: „In den kommenden zehn Jahren werden wir 10.000 Jahre Fortschritt erleben.“

„Das Wesen von Takumi liegt im tieferen Verständnis für jede kleine Nuance einer bestimmten Handwerkskunst“, meint Papierschnittkünstlerin Nahoko Kojima. „Um unzählige Stunden lang in tiefer Konzentration auf eine einzige Sache fokussiert zu sein, muss der Geist frei sein. Dies ist einfach unmöglich, solange das Handwerk noch erlernt wird.“

„Seit der Gründung von Lexus vor 30 Jahren bildet das Leitbild von Takumi physisch und philosophisch den Kern der Marke“, unterstreicht Spiros Fotinos, Head of Global Brand bei Lexus International. „Unsere Takumi Meister besitzen über 60.000 Stunden – also mehr als 30 Jahre – Erfahrung mit der Entwicklung ihrer Handwerkskunst. Zur Feier unseres Markenjubiläums wollten wir die Essenz von Takumi und dieser 60.000 Stunden langen Reise in einem Film einfangen.“

Die Dokumentation wurde von The&Partnership London erstellt und ist auf Amazon Prime Video, Amazon Instant, Google Play und iTunes zu sehen.

ÜBER DIE KÜNSTLER IM FILM

SHIGEO KIUCHI

Das erste Portrait der Dokumentation widmet sich dem Schreiner Shigeo Kiuchi. Der 67-Jährige wurde von seinem Vater in der Kunst des „Miyadaiku“ ausgebildet, einer alten japanischen Form des Schreinerhandwerks. „Ich betrachte mich als Hüter dieser Kunst“, erklärt Shigeo Kiuchi. „Ich habe sie von meinem Vater erlernt, der vor mir hier arbeitete, und jetzt gebe ich meine Fähigkeiten weiter an künftige Generationen.“ Shigeo Kiuchi ist für Kongō Gumi in Osaka tätig, ein im Jahr 578 für den Tempelbau gegründetes Unternehmen, dem er im Teenageralter als Lehrling beitrat. Er hat nicht vor, seine Arbeit irgendwann einzustellen: „Tischler gehen nicht in den Ruhestand.“ Dennoch betrachtet er sein lebenslanges Wirken in der Firma angesichts deren Historie nur als einen „Augenblick“.

Kongō Gumi ist die älteste noch existierende Firma der Welt. Sie wurde gegründet, als Prinz Shotoku den ersten buddhistischen Tempel Japans in Auftrag gab. Das Unternehmen blieb immer in der Hand derselben Familie – heute in der 41. Generation.

HISATO NAKAHIGASHI

Hisato Nakahigashi betreibt das „Miyamasou“, ein mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnetes Restaurant in Kyoto. Er ist „Kaiseki“-Koch in vierter Generation. Sein Urgroßvater gründete das Miyamasou als Gasthaus für Pilger, die den Tempel aus dem zwölften Jahrhundert besichtigten, mit dem sich das Restaurant ein Grundstück teilt. „Für Hisato kam der Wendepunkt in seiner Karriere, als er 20.000 Stunden auf seinem Takumi-Weg zurückgelegt hatte und sein Vater unerwartet im Alter von 55 Jahren verstarb“, erzählt Regisseur Clay Jeter. „Hisato hatte sein handwerkliches Geschick in feinen Restaurants in Übersee weiter ausgebildet. Doch nach der Todesnachricht entschied er sich, heimzukehren und das Erbe anzutreten. Er hat das Restaurant in etwas ganz Außergewöhnliches verwandelt.“ 

Jeden Morgen besorgt Hisato Nakahigashi die Zutaten für die Speisen, die er seinen verehrten Gästen kredenzt. Er fischt im Fluss, sucht einheimische Kräuter und Berggemüse – und bedankt sich bei der Natur immer für das Essen, das sie ihm gibt. Diese Hingabe ist Teil von Kaiseki, einem traditionellen japanischen Menü mit vielen Gängen, das die Wünsche der Gäste nicht nur erfüllen, sondern übertreffen will. 

NAHOKO KOJIMA

Die dritte Hauptfigur der Dokumentation ist Nahoko Kojima. Obwohl erst 37 Jahre alt, hat sie ihrem Handwerk bereits 60.000 Stunden gewidmet. Schon als Fünfjährige erhielt sie privaten Unterricht in „Kirie“, dem japanischem Papierschnitt, und blieb über ihre gesamte Ausbildungszeit dabei. Als 18-Jährige zog sie nach Tokio und beendete 2004 ihre Studien am Kuwasawa Institut mit einem Abschluss in Design. Kurzfristig verfolgte sie in Tokio eine Karriere als Graphikerin, wechselte dann aber nach London zum weiteren Kunststudium. Nach wenigen Jahren stellte sie ihre erste eigene Ausstellung im Papierschnitt vor. 2012 wurde ihr Werk „Cloud Leopard“ in der Saatchi-Galerie enthüllt – fünf Monate hatte die Fertigstellung dieser Skulptur in Anspruch genommen, die komplett aus einem einzigen Stück schwarzen Papiers geschnitten ist. Der Arbeitsprozess beginnt stets mit sorgfältigen Zeichnungen und Versuchen mit deutlich kleineren Papieren. Ihre Methode ist extrem arbeitsintensiv und erfordert höchste Konzentration. Wenn sie einen Fehler macht, ist das ein irreparabler Schaden. Sie nutzt Skalpell-Klingen, halb so dünn wie übliche Klingen, und wechselt sie alle drei Minuten.

2013 gewann Nahoko Kojima den Jerwood Makers Open Award für „Byaku“, den schwimmenden Polarbären. 2018 stellte sie sich ihrer bislang größten Herausforderung und schuf die mit 32 Metern lebensgroße Blauwal-Skulptur „Shiro“. Die Dokumentation zeigt sie bei der Arbeit an dem Werk. Kojima lebt heute vorwiegend in London, nahm aber 2016 in einer Zeremonie in Tokio den begehrten Kuwasawa Award für ihre künstlerischen Leistungen entgegen.

KATSUAKI SUGANUMA

Die Dokumentation stellt auch einen der bei Lexus beschäftigten Takumis vor: Katsuaki Suganuma ist bereits seit 32 Jahren im Unternehmen und in der Produktion für die finale Qualitätskontrolle verantwortlich. Seither hat er viele technische Veränderungen miterlebt, liefert jedoch den Beweis dafür, dass Menschen immer noch eine entscheidende Rolle in der Fahrzeugherstellung spielen. Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit hinter die Kulissen des vier Millionen Quadratmeter großen Lexus Werks in Tahara. Die Fertigungsstätte in der japanischen Präfektur Aichi gilt als eine der fortschrittlichsten der Welt. Katsuaki Suganuma ist dort einer der Takumi-Meister, die in jedem Produktionsschritt „Wächter“ über die Produktion eines neuen Lexus Modells sind.

Die Einstellung von Lexus zum Handwerk zieht sich als Philosophie durch das gesamte Unternehmen. Es liegt in der Verantwortung der Takumi Meister, sie an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Sie bilden jüngere Kollegen aus, um sicherzustellen, dass sich Fachwissen, Tradition und Takumi Geist in neuen Talenten fortsetzen. Dies ist, was einen Lexus so einzigartig macht.

ÜBER DIE FILMEMACHER

CLAY JETER – Drehbuchautor/Regisseur

Der amerikanische Regisseur Clay Jeter hat an Projekten wie der Emmy-nominierten Reihe „Chef’s Table“ gearbeitet, der ersten für Netflix produzierten Dokumentarserie. In den sechs Episoden – entstanden zwischen 2015 und 2018 – entwickelte er einen einzigartigen und fesselnden Stil, der sich durch seine Arbeiten zieht. Ein früheres Werk, der Spielfilm „Jess + Moss“, debütierte beim Sundance Film Festival 2011.

DAVE BEDWOOD – Drehbuchautor

Der Werbetexter Dave Bedwood gründete 2014 zusammen mit drei Kollegen die Agentur „Lean Mean Fighting Machine“, die vier Jahre später mit dem Cannes International Advertising Award als Agentur des Jahres ausgezeichnet wurde. Bedwood gewann Preise mit Kunden wie Emirates, Virgin, Samsung, The Guardian und Lexus.

RUPERT MACONICK – Produzent

Rupert Maconick blickt auf eine lange Reihe erfolgreicher Produktionen mit Spielfilm- und Dokumentarfilm-Regisseuren zurück. 1994 gründete er Saville Productions und produzierte mit den vielfach ausgezeichneten Filmemachern der Dokumentar- und Spielfilmbranche. Dazu zählen unter vielen anderen Martin Campbell („Casino Royale“), Fernando Meirelles („City of God“), Stephen Daldry („Der Vorleser“), Spike Lee („Inside Man“) und Wim Wenders („Paris, Texas“).

WEITERE EXPERTEN

NORA ATKINSON

Nora Atkinson gilt als namhafte US-amerikanische Expertin für Handwerkskunst in modernen Kulturen. Derzeit ist sie Kuratorin für Kunsthandwerk am Smithsonian American Art Museum in Washington DC. Erst kürzlich wurde sie vom „Washingtonian Magazine“ für ihre Arbeit an einer Reihe hochgelobter Ausstellungen zur besten grenzüberschreitenden Kuratorin 2018 (Best Boundary-Pushing Curator) gekürt. Der Film begleitet Nora Atkinson in Washington.

MARTIN FORD

Martin Ford ist Futurist und Autor. Er hat sich auf den gesellschaftlichen und ökonomischen Einfluss von Künstlicher Intelligenz und Robotern spezialisiert. Sein jüngstes Werk „Aufstieg der Roboter: Wie unsere Arbeitswelt gerade auf den Kopf gestellt wird – und wie wir darauf reagieren müssen“ (Originaltitel: „Rise of The Robots: Technology and The Threat of a Jobless Future“), war New-York-Times-Bestseller und gewann im Erscheinungsjahr 2015 den Financial Times und McKinsey Business Book of the Year Award.

JON BRUNER

Jon Bruner ist Journalist und Programmierer. Er betreibt das „Digital Factory“-Programm bei Formlabs, einem Unternehmen, das professionelle 3D-Drucker herstellt. Ehe er zu Formlabs stieß, befasste er sich mit Publikationen zu den Themen Daten, Künstliche Intelligenz, Hardware, Internet der Dinge, Fabrikation und Elektronik sowie – zusammen mit Joi Ito – mit der Überschneidung von Software und der physikalischen Welt. In faszinierendem Kontrast zu Martin Ford ist Jon Bruner ein Optimist. Als Futurist begeistern ihn die Möglichkeiten, die sich den Menschen eröffnen, wenn Künstliche Intelligenz bestimmte Aufgaben und Jobs übernimmt. 


ERZÄHLER
 

NEIL MACGREGOR

Neil MacGregor ist ein hochangesehener Experte der Menschheitsgeschichte, war viele Jahre Direktor der National Gallery und des British Museum in London und wurde 2015 zum Intendanten des Berliner Humboldt Forums berufen. MacGregor hat die Geschichte der Welt anhand von menschengemachten Objekten und Handwerk erzählt. „Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten“ ist sein meistverkauftes Buch, das mit einer gleichnamigen Ausstellung und einem ebenso betitelten Podcast einhergeht.